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Für dieses Jahr noch geplant: wird schwer...

Sonntag, 26. April 2009

Green Eagle Nord Course

Wie so oft, war ein offenes Turnier der Anlass für den Platztest. An diesem Wochenende fanden die Green Eagle Masters statt. Es handelte sich um ein Vierer-Turnier. Das ganze fand an 2 Tagen statt. Samstags Vierball-Bestball und am Sonntag Klassischer Vierer. Beides als Zählspiel. Ich kann nur sagen, das Ganze war recht lang und anstrengend. Das Turnier fand an beiden Tagen auf dem recht neuen Nord-Course statt.

Green Eagle ist selbstverständlich ein Golfclub. Für mich (und sicher auch die Betreiber) ist es aber auch ein Projekt. Vor etwas mehr als 10 Jahren begann das Projekt. Stück für Stück entstand südlich von Winsen/Luhe eine Range, der heutige Südplatz, ein 6-Loch Par 3 Kurs und als Krönung der Nordkurs. Entworfen wurde der Nordkurs von einem der beiden Betreiber. Da ich mich auch etwas mit Golfplatzarchitektur befasse, kann ich nur sagen: "Hut ab!". Bei einem der bekannten "Spezialisten" hätte man jede Menge mehr Geld zahlen müssen und nach meinem Eindruck wäre es auch nicht viel besser geworden. Nun aber zum Platz:

Grün Loch 5

Der Nord-Course ist von Weiss 7208 Meter lang und hat Par 73. Allein von der Länge her ist es also ein Hammer. Ich weiss nicht genau, ob es einen längeren Platz in Deutschland gibt, kann es mir aber nicht vorstellen. Der Platz wurde auf jeden Fall auch nicht gebaut, um Otto Normalgolfer eine schöne Herausforderung zu liefern. Hier hatte jemand eine Vision, die er ausgeführt hat. Wie man der Presse entnehmen kann, haben sich die Betreiber mit dem Nord Course für den Ryder Cup 2018 beworben (für die Vorauswahl der deutschen Bewerbung). Und das ist natürlich wirklich ein grosses Ziel. Zuerst trägt man dort aber in diesem Jahr ein Turnier der EPD Tour aus. Dieses Turnier der "dritten Liga" ist sich ein guter Prüfstein für den Platz.

Loch 7

Der Kurs beginnt relativ besonnen und steigert sich dann langsam immer mehr. Die Löcher 1 - 3 sind schön zum warm spielen. Nicht zu lang und nicht zu schwer. Loch 4 ein dann ein nettes Par 4, bei dem der sehr gute Golfer mit Platzkenntnis auch schon mal einen Eagle schaffen kann. Nach einem Verschnaufen an einem netten Par 3 kommt eine erste richtige Herausforderung. Loch 6 ist das längste Par 4 auf dem Platz. Richtig schwer macht es aber das Grün. Wenn man dann das Grün erreicht hat und sich gefreut hat, kommt für den Premierenspieler die Überraschung. Die Bezeichnung "stark onduliert" halte ich hier für untertrieben. Ich weiss nicht, wie viele Ebenen das Grün hat, aber wer hier einen 2-Putt schafft, dem gehört meine Hochachtung. Dazu muss man aber wissen, dass grade die Grüns in Green Eagle für ihre Qualität bekannt sind. Schnell und schwer zu spielen. Sie sind meist wahnsinnig gross, oft stark onduliert und sehr schnell. Also klasse, was die Grüns betrifft. Loch 7 ist dann mal nicht so schwer und Loch 8 (Par 3, 159 Meter über Wasser) kann einigen Spielern auch Probleme bereiten. Loch 9 als Abschluss der ersten Hälfte ist dann ein sehr langes Par 5. Über alles gesehen, kann also auch der Shorthitter auf den ersten 9 einige Punkte machen.

Loch 3. Tolles Dogleg mit viel Wasser

Dann wird es aber richtig lang. Und auch einiges schwerer. Zum Vergleich: Die ersten 9 messen 2856 Meter (Männer von Gelb) und die zweiten 3771 Meter. Das ist schon ein Unterscheid. Man kann zwar sagen, es ist ja auch Par 38 (im Vergleich zu Par 35 für die ersten 9). Aber ab Loch 10 wird es wirklich länger und schwerer. Das kürzeste Par 4 hat 394 Meter. Und ein Par 5 hat 606 Meter von Gelb. Da freut sich der Normalgolfer, wenn er zu Loch 14 kommt. Ein Par 3 mit 205 Meter für Männer (ist mir auch zu lang)! Der Höhepunkt für viele ist aber Loch 16. Das ist das lange Par 5. Ich hörte, dass man es als Par 6 beantragt hat. Aber so etwas gibt es beim DGV nicht und somit wurde es abgelehnt. Man kann aber auch diskutieren, ob man solche Löcher braucht. In Europe gibt es übrigens nur 2 Par 6 Löcher. Und das lange Loch in Green Eagle ist länger als diese beiden. Auch komisch. Ich würde gerne mal den statistischen Durchschnitts-Score sehen, der in Turnieren auf dem Loch gespielt wurde. Also wenn jemand einen kennt, der einen kennt... Insgesamt gibt es auf den zweiten 9 vier Par 5 Löcher. Und das kürzeste ist 509 Meter.

Blick Richtung Loch 12

Während der Runde dachte ich öfter, auf einem Platz in den USA zu sein. Für mich typisches "amerikanisches Design". Viel Fläche, viel Wasser. Leider war es für mich oft "featureless". Nett anzusehen waren nur einige Löcher auf den ersten 9. Das Design der Löcher an sich war durchdacht. Die Bunker (ich mag keine "Granulatbunker") waren an den richtigen Stellen. Die Doglegs waren klug eingesetzt. Was auch topp war, war der Pflegezustand. Tolle Fairways, exakte Abgrenzungen zwischen Fairway und Rough und natürlich die schon beschriebenen tollen Grüns. Zusammenfassend kann ich also sagen: Ein toller Platz. Der aber vielleicht nicht jedermanns Sache ist. Es ist wohl zurecht in die Top 50 Platze gewählt worden
Blick zurück von Loch 18


Platz: 8 Klasse gepflegt und durchdachtes Design. Er ist nur zu lang und etwas "Gesichtslos".

Platzzustand: 10 Perfekt für Ende April

Freundlichkeit: 8 Freundlich waren fast alle.

Clubhaus: 7 Tolle Terasse und guter Umkleidebereich (witzige Duscharmatur). Drinnen fand ich es zu "kalt"

Preis/Leistung: 7 Ich finde das Greenfee in der Woche (€65,-) und am Wochenende (€95,-) etwas zu hoch

Das Reisegolfer-Rating ist in meinem normalem Blog.

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