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Bisher gespielt: 16
Bisher bewertet: 14
Für dieses Jahr noch geplant: wird schwer...

Samstag, 25. September 2010

Schloss Moyland Golfresort

Nun muss ich mich aber mal langsam beeilen. Die Saison ist für mich, was Top 50-Plätze betrifft, schon wieder zu Ende. Jetzt geht es erst nach Wales und anschliessend für einige Tage nach Florida. Und wenn ich im November wiederkomme, habe ich auch keine Lust mehr, die lange Anfahrt zu einem der Topplätze in Kauf zu nehmen. Um wenigstens noch einen Platz zu schaffen, hatte ich mir spontan einen Tag Urlaub genommen und habe mich Richtung holländischer Grenze zum Niederrhein aufgemacht. Schloss Moyland war das Ziel.


Der Club musste letztes Jahr Insolvenz anmelden, weil die Investoren sich anscheinend etwas verkalkuliert hatten. Im Herbst stieg dann der Niederländer Sander van Gelder ein und übernahm das Ressort. Sander van Gelder ist in der Branche bekannt für den Aufbau des Golfressorts Valo do Lobo an der portugiesischen Algarve, welches er 1977 gründete und es 2007 vor Beginn der Wirtschaftskrise verkaufte. Nun hat der Investor Pläne €70m in Schloss Moyland zu investieren. Zweiter 18-Loch Platz, Luxushotel etc. Das übliche Programm. Mal sehen, was daraus wird.

Aber zurück zum heutigen Zustand. Anmeldung klappte gut und kurzfristig. Ich hatte eine Startzeit für 09.00 Uhr gewählt. Da war es 15 € günstiger. Als ich dort ankam, war erstmal alles neblig. War halt Niederrhein und das Wetter im Ruhrgebiet liess schon Nebel an meinem Zielort erwarten. War aber trotzdem pünktlich. Die 3 Mädels an der Rezeption waren nett und freundlich. Es schien, als wäre ich ausser den dreien und den Greenkeepern der einzige auf dem Gelände. Das machte aber nichts. Ich war ja nicht dort, um neue Freundschaften zu schliessen...

Nachdem ich den ersten Abschlag gefunden hatte, sah ich erstmal nichts. Nur Nebel. Ich habe dann versucht, anhand des Übersichtsschilds neben dem Abschlag zu erkennen, wo ich denn nun hin spielen sollte. Ich bin zwar ein Freund von blinden Löchern auf klassischen Golfkursen, aber hier wusste ich nicht mal, in welche Richtung ich spielen sollte. Die Sicht war ca. 50 Meter. Und etwas weiter schlage ich schon mit meinem Driver... Also Eisen raus und nur in die vermutete Richtung des Fairways. War die richtige Entscheidung. Ball war auf dem Fairway. Nur hatte ich beim zweiten Schlag dasselbe Problem. Lange Rede, kurzer Sinn. Nach dem Verlust eines Balles schaffte ich es dann doch, den Ball nach 7 Schlägen einzulochen. Übrigens ist das Loch 1 ohne Nebel sehr schön und nicht ohne Herausforderung. Schönes Anfangsloch.

Ab dem zweiten Loch löste sich der Nebel dann ganz schnell auf und es konnte nun richtiges Golf gespielt werden. Loch 2 war wieder sehr schön. Nach einem Dogleg nach rechts, musste der Ball auf ein erhöhtes Grün gebracht werden. War auch ein schöner Anblick mit der Kirche im Hintergrund. Loch 3 war ein interessantes Par 5 mit optisch schönem Abschluss. Ein auch wieder erhöhtes Grün. Gut geschützt durch Wasser rechts und Bunker. Das Par 3 an Loch 4 war dann etwas langweiliger. Eigentlich nur gradeaus.

Loch 5 war dann wieder klassisches Targetgolf mit Wasserhindernissen. An Loch 6 bin ich an den gut platzierten Bunkern gescheitert und musste mir eine 8 notieren... :-( . Loch 7 war dann ein klasse Par 4, welches für mich als Shorthitter leider etwas lang war. Immerhin konnte ich das Wasser auf der rechten Seite verhindern. Loch 8 war dann wieder was zum entspannen. Breites Fairway und keine Bunker oder Wasser ums Grün. Abschluss der ersten Hälfte war dann ein recht einfaches Par 3. Hier hörten die ersten 9 Loch nicht beim Clubhaus auf. Aber ich wollte ja auch die ganzen 18 spielen.

Die zweiten 9 hatten einen ähnlichen Charakter. Viele Doglegs und viel Wasser. Aber sehr schön angelegt. Loch 10 ist laut Vorgabetabelle das einfachste Loch. So ganz weiss ich nicht, warum. Es war nicht zu lang, aber das Grün war sehr gut geschützt. Genauigkeit war hier wichtig. Loch 11 war ein Par 5 zum entspannen. Loch 12 war dann für mich eine Art Signaturehole. Vom Abschlag konnte man das Grün nicht sehen und das Fairway war rechts von Wasser und links durch hohes Rough geschützt. Das Grün war dann rundherum von Wasser umgeben. War auch sehr schön anzusehen. 13 bis 15 waren ok, aber nichts herausragendes. Loch 16 war dann wieder ein Highlight. Par 5 mit engen Fairways und einem schönen Doppelgrün (mit der 7), welches durch einen "Strandbunker" gut geschützt war. Sehr hübsch. Ich habe auch viele Bilder gemacht.

Zum Abschluss gab es dann mal ein Par 4 ohne Wasser. Gut platzierte Bunker, aber trocken. Beim zweiten Schlag hat man dann mit einem Mal zwei ausgetrocknete Bäume vor sich auf dem Weg zum Grün vor sich. Nett. Das letzte Loch war dann (ungewöhnlich für Deutschland) ein Par 3. Hatte zwar auch Wasser, aber dies kam eigentlich nicht ins Spiel. War eine wirklich schöne Runde. Kann dem Platz jedem empfehlen. In nächster Zeit soll dort Herr Krause noch einen zweiten 18 Loch Platz bauen. Der soll mehr Linkscharakter bekommen. Mal abwarten. Ein Besuch lohnt sich jetzt aber auch schon. Die gesamte Anlage war toll gepflegt und die Übungsanlagen machten einen guten Eindruck.


Platz: 8: Sehr guter Platz. Hat kaum schwache Löcher
Platzzustand: 8 Sehr gut. Auch der viele Regen der letzten Wochen machte nichts
Freundlichkeit: 7 sehr nette Damen an der Rezeption. Nur den Damen in der Gastronomie schien ich unwichtig zu sein
Clubhaus: 7. Sah gut aus, leider hatte die Küche an dem Tag zu.
Preis/Leistung: 8 War in Ordnung wegen der frühen Startzeit


Schloss Moyland

Freitag, 6. August 2010

Lärchenhof

Schon im letzten Jahr war der Club auf meiner Liste. Der Plan war, einen halben Tag frei zu nehmen und dann runter zu fahren Richtung Köln. Im letzten Jahr haben wir dies zweimal gemacht. Einmal fing es auf der Strecke an und hörte nicht mehr auf und das andere Mal begann der Regen auf Loch 6 und wollte nicht mehr aufhören. Das positive war, dass die Dame im Sekretariat beide Male kein Geld von uns haben wollte. Beim zweiten Mal meinte sie sogar, wir mal sehen sollten, wie viele Löcher wir schaffen ohne Regen. Als wir dann nach knapp einer Stunde vollkommen durchnässt zurückkamen, wollte sie kein Geld haben und bat uns, bei passender Gelegenheit und besserem Wetter wiederzukommen. Die passende Gelegenheit war diese Woche.


Der Club wurde 1991 mit dem Ziel gegründet, einen exklusiven Golfclub nach US-amerikanischen Vorbild in der Region Köln/Düsseldorf aufzubauen. Es wurde hier an nichts gespart. Und als Höhepunkt engagierte man als Platzdesigner Jack Nicklaus. Das wird schon nicht ganz billig gewesen sein. Das Clubhaus mit dem dazugehörigen Restaurant ist auch vom feinsten. Auch der Umkleidebereich und die sanitären Anlagen sind hervorragend. Das der Wasserdruck bei den Duschen etwas bescheiden war, wollen wir hier mal nicht so hervorheben... Ob sich die ganzen, hohen Investitionen jemals amortisieren, kann ich nicht so ganz glauben. Auf jeden Fall wurde der Lärchenhof im letzten Jahr von der Sparkasse Köln Bonn (wieso gehört einer Sparkasse ein Golfclub?) an einem wohlhabenden Investor verkauft. Vorher gab es lange Zeit Gerücht über eine mögliche Insolvenz.


Bei deutschen Golfern bekannt wurde der Club als Gastgeber der German Masters (1998-2005) und der Mercedes Benz Championships (2007-2009). Hier war immer ein illustres Teilnehmerfeld und die Siegerliste repräsentiert auch das Who and Who der European Tour der vergangenen 15 Jahre. Leider findet sich seit diesem Jahr kein Hauptsponsor mehr für dieses Profiturnier. Und so gibt es leider kein grosses Turnier mehr nördlich von München.


Der Golfplatz ist in einer recht flachen Landschaft gebaut, die vorher wohl landwirtschaftlich genutzt wurde. Das Gelände ist umsäumt von Bäumen und wirkt dadurch wie eine Oase der Ruhe. Man hört wirklich nicht viel. Trotz einer relativen Nähe zur A57. In direkter Nachbarschaft befindet sich der GC Velderhof. Luftlinie vielleicht 500 Meter. Ansonsten ist in der grösseren Umgebung meist nichts. Sehr gut sind die Übungsanlagen. Im Greenfee (€ 95,-) sind die Rangebälle enthalten und stehen jedem in grosser Zahl als Pyramide aufgebaut zur Verfügung. Das Pitchinggrün ist grosszügig und das Übungsgrün vor der Terrasse des Clubhauses war in einem besseren Zustand als die meisten normalen Grüns, die ich bisher in diesem Jahr gespielt habe.


Die Golfbahnen sind interessant angelegt. Es ist ein gute Mischung aus "einfachen" und langen, schwierigen Par4 Löchern, relativ kurzen und längeren Par5. Schön fand ich die Par 3 Löcher. Meine Favoriten waren die 4 (schönes Par 3 mit einem See rechts), die 9 (schönes Par mit einem See rechts und durch Bunker und Wasser gut geschütztes Grün), die 12 (nettes Par4), die 16 (das beste Par3 auf dem Platz) und die 17 (mittellanges Par4 mit einem See, der immer an der rechten Seite droht). Fazit: aus sicherlich nicht perfekten Gelände hat man einen sehr schönen Golfplatz gebaut, der auch höchste Ansprüche erfüllt. Mit seinen knapp 6000 Metern von Gelb gehört er nicht zu den Longhitter-Monstern, die in den letzten Jahren gerne gebaut wurden. Die Runde war eine wahre Freude. Sicherlich auch ein wenig, weil das Wetter mitspielte.


Grossartig war nach der Runde die Gastronomie. Entsprechend des exklusiven Anspruchs hat man hier ein "Bistro" und ein vollwertiges Restaurant. Dieses hat sogar einen Michelin-Stern. Aber keine Sorge. Der "richtige" Golfer bekommt dort auch seine Currywurst mit Pommes. Wir haben uns das Viergängemenü gegönnt. Es war jeden Cent wert. Wer also als Mann Handicap 20 und als Frau Handicap 23 hat, sollte sich auf jeden Fall einmal den Platz zusammen mit einem tollen Essen gönnen. Es lohnt sich.

Platz: 9: Klasse. Gehört zu meinen Top 5 in Deutschland
Platzzustand: 8 Gelegentlich fand ich die Grüns etwas lang gewachsen
Freundlichkeit: 8 Distanziert freundlich. So wie ich es mag
Clubhaus: 9. Geht kaum besser. Zur 10 fehlte etwas Druck auf den Duschen... ;-)
Preis/Leistung: 9 Mein teuerster Platz in Deutschland, reichte dadurch nicht zu 10

Mittwoch, 14. April 2010

Balmer See

Irgendwann nach dem Fall der Mauer muss jemand auf die Idee gekommen sein, auf Usedom ein Golf und Wellnesshotel zu bauen. 1995 wurde dann auch ein dazugehöriger Golfclub gegründet. Und ab Ende der 90er gab es dann dort ein Hotel mit 3x9 Loch. Das Ressort entwickelte sich positiv, es kamen neue Gebäude dazu und um das Jahr 2005/06 begann man mit der Erweiterung des Platzes auf 2 x 18 Loch. Der heutige Zustand mit dem blauen und dem gelben Platz war dann 2007 erreicht.


2008 kam der Platz in die Rangliste der 50 besten Golfplätze, die das Golf Magazin erstellte. Balmer See landete hier auf dem geteilten 49. Platz. Dazu muss man wissen, dass die Top 50 eigentlich eine Top 51 sind. Grund dafür ist, dass Platz 49 dreimal vergeben wurde. Da das Ressort 2 Plätze hat, gehe ich mal davon aus, dass der blaue Kurs hier in die Wertung kam. Der gelbe (der ja auch ganz ok ist) mit seinen 5100 Metern kann hier wohl nicht gemeint sein. Oder ich habe den Sinn der Liste missverstanden.


Auf jeden Fall spielten wir nun über Ostern bei unserem Besuch in dem Ressort natürlich den blauen Platz. Beide Plätze sind in eine teils hügelige, waldige Landschaft am Achterwasser eingebettet. Der blaue Kurs ist innen und der gelbe aussen. Der Platz beginnt mit einem recht kurzen Par 4 mit Dogleg von einem erhöhten Abschlag. Nicht zu schwer. Aber man muss im Sommer bei hohem Rough erstmal das Fairway treffen... Anfang April konnte man noch bequem abkürzen. Den Ball fand man immer wieder. Das nächste erwähnenswerte Loch ist das Dritte. 360 Meter Par 4 mit blindem Abschlag bergauf. Nett. Dann gefielen mir auf den ersten Neun noch die Reihe von der 7 bis zur 9. Schöne Löcher, bei denen alle Wasser ins Spiel kommt.


Auf den zweiten 9 gefielen mir die 3 Par 5 Löcher recht gut (auf den ersten 9 gab es kein Par 5...). Die waren ausgewogen und selbst ein Shorthitter wie ich hat eine Chance das Grün mit 3 Schlägen zu erreichen. Das interessanteste ist ganz klar Loch 16. Zuerst geht es abwärts mit einem kleinen Teich zur Linken. Wenn man die überstanden hat, geht es bergauf in Richtung eines Markerstabs. Wenn man dann den (recht steilen) Hügel erklommen hat und seinen Ball gefunden hat, entdeckt man ein von Bunkern rechts und links geschütztes Grün, bei dem es hinter dem Grün steil bergab geht. Richtig gut. So stelle ich mir eine gute Golfbahn vor. 17 und 18 sind dann ok und ein anständiger Abschluss direkt vor der Terrasse des Hotels.


Das zum Platz gehörende Hotel (oder ist es anders herum?) hat einen recht hohen Standard und bietet einen umfangreichen Wellnessbereich für die, die es mögen. Das ganze als Paket lohnt auf jeden Fall die Anreise. Hotel ist gut und die Plätze anständig. Aber wenn ich ganz ehrlich bin, hat mich der Platz (blau) etwas enttäuscht, dafür, dass er in den Top 51 in Deutschland ist. Spontan fallen mir mindestens 2 Plätze zwischen Rhein und Ruhr ein, die mindestens genauso gut sind und die nicht in der Liste auftauchen. Aber solche Listen sind ja immer subjektiv...

Platz: 6 in Ordnung, aber hier etwas überbewertet
Platzzustand: 8 nichts auszusetzen für Anfang April
Freundlichkeit: 8 Alles ok.
Clubhaus: 7 Nettes Hotel. Bei Regen vermisse ich aber eine Art Clubhausrestaurant
Preis/Leistung: 9 Hoch, wann man das Paket des Hotels nimmt.


Balmer See (blau)