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Bisher gespielt: 16
Bisher bewertet: 14
Für dieses Jahr noch geplant: wird schwer...

Donnerstag, 25. Juni 2009

Golf Club Hubbelrath, Ostplatz

Der GC Hubbelrath, oder Land und Golf Club Düsseldorf, wie er auch heisst liegt am Rande des Bergischen Lands in der Nähe von Mettmann. Die erste interessante Erkenntnis für mich war, dass hier 2 Golfclubs gegenüber angesiedelt sind. Von der A3 kommend war hier rechts der Kosaido Golfclub (ist der gut? hat den schon mal einer der Leser gespielt?) und links war die Einfahrt zum GC Hubbelrath. Schon der Blick auf den Parkplatz sagte mir, dass dies kein Pay and Play Kurs am Stadtrand ist. Aber bitte keine Vorurteile. Die Menschen, die ich traf, waren alle sehr nett. Beim Bezahlen des Greenfees wartete die nächste (positive) Überraschung auf mich. Ich hatte laut Website mit € 80,- gerechnet. Aber die Dame wollte nur € 50,- haben. Auflösung war, dass wir eine Startzeit für 17.00 Uhr gebucht hatten. Und ab 17.00 Uhr gibt es die Twilight Rate. Klasse. Dazu gab es auch noch einen kleinen Beutel mit Logoball und Tees. Da ich ja Logobälle der Plätze sammele, die ich gespielt habe, hatte ich nochmal gespart. Um meine Frau nach einem Shoppingtag zu zitieren: "Du Schatz, ich habe heute ganz viel Geld gespart..." Ein klasse Anfang also.


Da wir vor unserem ersten Abschlag noch etwas Zeit hatten, habe ich mich erstmal etwas mit meiner Kamera umgesehen. Um es kurz zu machen. Ein netter Golfclub. Wenn ich das Geld hätte, würde ich dort Mitglied werden. Alles top gepflegt. Nette Menschen und ganz wichtig, einer der besten Parklandplätze, die ich bisher in Deutschland gespielt habe. Dazu nachher mehr. Witzig fand ich auch, das es dort, genau genommen, drei Ranges gab (sind Ranges die Mehrzahl von Range?). Und man hatte auch Hinweisschilder, die genau bestimmten, wer wo abschlagen durfte. Naja. Meine beiden Mitspieler spielten sich etwas ein. Ich habe dann erstmal den Proshop inspiziert.


Irgendwann war es dann aber soweit und wir konnten beginnen. Allein der Blick vom erhöhten Abschlag der 1 liess auf einen schöne Runde hoffen. Mal sehen, ob die Entscheidung zu tragen, die richtige war. Der Platz beginnt mit einem mittelschweren Par 4, bei dem man recht präzise das Fairway treffen musste. Wie fast alle Löcher hier, war auch Loch 1 von Bäumen gesäumt. Ich weiss nicht, ob die Bäume immer schon hier waren, aber sie passen sich wunderbar an den Platz an (oder anders herum?). Das Grün war gut von Bunkern geschützt und wir begannen locker mit einem Bogey. Ähnlich ging es dann auch auf Loch 2 und 3 weiter. Dazu muss man wissen, dass das Gelände hier sehr hügelig ist. Es ging also immer etwas rauf und runter. Loch 4 war dann ein recht normales Par 3. Nicht besonderes. Aber alle anderen Löcher auf den ersten 9 waren Klasse. Vor allem die 7 war gut. Ein schönes Par 3 über einen Teich auf ein erhöhtes Grün. Nicht so einfach und noch schöner vom weissen Abschlag.


Die zweiten 9 gingen auf den ersten 3 Loch in gewohnt hoher Qualität weiter. Leider waren Loch 13 und 14 etwas langweilig im Vergleich zum Rest. Und für mich waren dies die einzigen Löcher, die den ansonsten hohen Standard nicht halten konnten. Hervorheben auf den zweiten 9 muss ich die Löcher 12, 16 und 18. Einfach schön. Der Platz hat mich wirklich beeindruckt. Der Architekt, Dr. Bernhard von Limburger, hat hier Anfang der 60er ganze Arbeit geleistet. Die Qualität des Platzes wurde auch über die Grenzen hinaus anerkannt. Zwischen 1973 und 1994 fanden hier 8 mal die German Open statt (das Turnier gibt es ja leider nicht mehr). Und die spielten ja auch nicht auf jedem Platz.


Mein sehr guter Gesamteindruck wurde noch vom Clubhaus und vor allem von der Terrasse abgerundet. Ich hatte noch nie bei einem Golfclub so einen tollen Blick von der Clubhausterrasse. Einfach unbeschreiblich. Das Essen war auch gut und so fuhren wir glücklich und zufrieden zurück nach Bochum. Es war ein gelungener Ausflug. Nun aber zur Bewertung:

Platz: 9 bis auf die 3 beschriebenen Löcher Weltklasse
Platzzustand: 9 Nicht auszusetzen
Freundlichkeit: 8 Bis auf wenige Ausnahmen alle sehr nett. Vor allem die Dame im Sekretariat
Clubhaus: 9 2 Bonuspunkte wegen der Aussicht
Preis/Leistung: 10 wegen der Twilight Rate


Hubbelrath

Dienstag, 9. Juni 2009

Golf- u. Countryclub Seddiner See

Als Reisegolfer muss man ja jede Gelegenheit nutzen, um neue Plätze kennen zu lernen. So haben wir dann einen Besuch bei Freunden in Berlin über Pfingsten mit einer Runde auf einem netten Platz verbunden. Die Top-50 Liste bietet ja 5 Plätze im Grossraum Berlin. Meine Wahl für dieses Mal fiel auf den Südplatz des GCC Seddiner See. Nachdem wir von Hamburg kommend wunderbar durchkamen, kam mir die Gegend, nachdem wir die Autobahn verlassen hatten, recht luxuriös vor. Kurz nach der Abfahrt, den Schildern (oder dem Navi) folgend, waren wir mit einem Mal in einer Villengegend, die wir so dort nicht erwartet hätten. Grob aufgebaut wie ein Golf Development in den Staaten, war dort eine Luxusvilla neben der anderen. Als wir nach kurvenreicher Fahrt endlich das Clubhaus erreicht hatten, waren wir schon etwas beeindruckt. Da hat jemand richtig Geld investiert. Ein schönes, grosses Clubhaus, welches ein wenig an ein modernes Gutshaus erinnerte. Hufeisenförmig angelegt mit einer sehr grossen Terrasse. Es machte schon einen recht noblen Eindruck. Am Sekretariat wurden wir nett empfangen und nach Zahlung des Greenfees ging es dann erstmal auf die Range.


Der Club hat 2 Plätze. Den Nord- u. den Südplatz. Den Nordplatz designte Rainer Preißmann und beim Südplatz liess man sich dann nicht lumpen. Da wurde dann mal eben Robert Trent Jones II engagiert. Der hat ja nun auch seinen Preis. Soweit ich erfahren konnte, ist dies auch der einzige von ihm entworfene Platz in Deutschland. Weltweit hat er bisher ca. 200 entworfen. Das ist schon eine ganze Menge. Das liegt ihm sicher im Blut. Über seinen Vater gibt es den Spruch, dass die Sonne auf einem von ihm designten Kurs niemals untergeht . Daddy hat ca. 500 Kurse auf seinem Konto. Das ist dann schon eine Hausnummer. Was wohl der Sohn vom Junior später mal beruflich machen wird...?


Nun aber zum Platz. Es handelt sich um einen Standard Par 72 Platz, der mit 6046 Metern von Gelb (5514 von Rot) auch machbar ist. Was einem auf den ersten Blick auffällt, ist die Masse an Bunkern. Vielleicht durfte der Junior in seiner Kindheit nie in einen Sandkasten und hat später diese Defizite bei der Golfplatzarchitektur ausgelebt. Wer weiss? Auf jeden Fall sind dort enorm viele Bunker. Schaut einfach mal bei Google Earth. Dann wird der Leser wissen, was ich meine. Ich habe nicht genau gezählt (wollte ja auch spielen), aber an die hundert werden es wohl sein. Nicole und ich nannten die Bunker wegen ihrer Form später immer Kleeblattbunker. Der Leser kann sich vielleicht vorstellen, was ich damit meine. Es war auf jeden Fall beeindruckend und bleibt nachhaltig im Gedächtnis.


Vom Design her fand ich den Platz recht gut. Er war gut in die Landschaft eingefügt und er ist für Spieler von verschiedener Spielstärke spielbar. Die Mischung passte. Die Par 3-Löcher waren gut und die Par 4 Löcher waren von der Länge her ausgewogen (lange und kürzere) und die Par 5 Löcher waren ganz nach meinem Geschmack. An einem guten Tag konnte ich als Shorthitter mit 3 Schlägen aufs Grün kommen. Und das ist doch schon was Feines für einen wie mich.


Was dort auch gut gelungen war, ist die Symbiose aus Golfplatz und der Natur. Wenn man nach Loch 1 hinter dem Wäldchen verschwunden ist und das Clubhaus nicht mehr sieht, dann kommt man sich etwas vor wie in einem Naturschutzgebiet. Man hatte auch einige Stangen mit "Sitzplatz" für anwesende Raubvögel aufgestellt. Diese haben wir leider nicht entdeckt. Beobachtung von meinem Spiel war vielleicht nicht ganz oben auf der Agenda der lieben Vögel. Aber was soll's. Ich kann mir gut vorstellen, dass Tiere sich hier sehr wohl fühlen. Für seine Bemühungen wurde der Club vom DGV sogar mit einer Goldurkunde ausgezeichnet.


Das spielen auf dem Platz war also eine echte Freude für mich. Der Platz kann locker mit Topplätzen in UK mithalten. Ob ich dort aber Mitglied werden möchten weiss ich nicht. a) etwas weit weg und b) preislich nicht ganz meine Liga. Aber gespielt haben sollte man den Platz schon, wenn man architektonisch interessante Plätze in schöner Umgebung mag. Nun aber zu meinem Rating:

Platz: 8 Klasse. Macht spass, ihn zu spielen

Platzzustand: 9 Sehr gut

Freundlichkeit: 8 war in Ordnung.

Clubhaus: 8 War gut und geräumig. Der Nassbereich gefiel mir persönlich nicht ganz so gut.

Preis/Leistung: 7 Grenzbereich mit € 75,- in der Woche.



Seddiner See